Wenn ein PC oder Laptop defekt ist oder verkauft werden soll, ist es wichtig, die Daten auf der eingebauten Festplatte zu löschen. Auch beim Tausch der eingebauten Festplatte gegen ein größeres oder schnelleres Modell ist es wichtig, die alte Festplatte vor dem Entsorgen zu löschen. Das selbe gilt für USB-Sticks und andere Wechseldatenträger.
Formatieren ist kein sicheres Löschen
Klar, nach dem Formatieren einer Festplatte ist diese augenscheinlich leer. Zahlreiche Dienstprogramme zur Datenrettung erlauben aber die problemlose Wiederherstellung von Daten. Das liegt daran, dass insbesondere beim Schnellformatieren nur das Inhaltsverzeichnis der Festplatte gelöscht wird. Dadurch „weiß“ der PC nicht mehr, welche Daten auf der Platte liegen. Das ändert aber nichts daran, dass noch immer Daten vorhanden sind.
Programme zur Datenrettung durchsuchen nun einfach die gesamte Platte, ohne auf das Inhaltsverzeichnis zu achten. So lassen sich von einer formatierten Platte die meisten Daten problemlos wiederherstellen.
Auch die Neuinstallation des Betriebssystem ist nicht mit sicherem Löschen gleichzusetzen. Die Bereiche, in denen keine Betriebssystemdateien gespeichert sind, können immer noch Daten enthalten. Diese sind mit Datenrettungsprogrammen wiederherstellbar.
Ist ja eh nichts wichtiges drauf….
Ja, den Satz hört man immer wieder. Aber möchten Sie wirklich, dass der Käufer Ihres Gebraucht-PCs Zugriff auf private Fotos, Schriftverkehr oder Ihren Browserverlauf hat?
Im gewerblichen Umfeld enthält, im Normalfall, jeder PC wichtige und betriebsinterne Daten. Hier ist eine zuverlässige Löschung der Datenträger von besonderer Bedeutung.
Wie löscht man richtig?
Für klassische Magnetfestplatten gibt es zahlreiche Hilfsprogramme, die sowohl unter Windows als auch unter Linux verfügbar sind. Diese überschreiben die gesamte Festplatte in mehreren Durchgängen mit Zufallsdaten oder Nullen. Eine Wiederherstellung ist schon nach einem Durchlauf mit normalen Mitteln (Datenrettungssoftware) nicht mehr zu bewerkstelligen – an mehrfach überschriebenen Festplatten beißen sich dann auch professionelle Labore die Zähne aus.
Das Überschreiben kann je nach Anzahl der Durchgänge und Größe der Festplatte einige Stunden in Anspruch nehmen.
Sonderfall SSD
Bei den „alten“ Festplatten konnte das Löschprogramm jeden Sektor der Platte ansteuern und einzeln überschreiben. Moderne SSD (Solid State Disk)-Laufwerke, Speicherkarten(SD, CF etc.) und auch USB Sticks arbeiten nach einem anderen Prinzip. Hier bestimmt ein Controller-Chip, wo die Daten abgelegt werden – dadurch ist es nicht möglich, den gesamten Speicherplatz zu überschreiben.
Für das sichere Löschen von solchen Datenträgern, gibt es häufig Hilfsprogramme von den SSD-Herstellern. Alternativ bietet sich die Linux-Distribution PartedMagic an, die von einem USB Stick gestartet wird und (neben anderen Funktionen) auch das sichere Löschen von SSDs unterstützt.
Datenträger defekt?
Wird eine Festplatte oder ein andere Datenträger nicht mehr erkannt, ist ein Löschen mit Hilfe von Dienstprogrammen natürlich nicht möglich. Nun kann man argumentieren, dass ein Wiederherstellen dementsprechend auch nicht möglich ist. Für Spezialisten sind aber auch defekte Datenträger kein Hindernis. Wer hier also auf Nummer sicher gehen will, muss zur physischen Zerstörung des Datenträgers greifen.
Vorsicht ist besser…
Wenn Sie Datenträger verkaufen oder entsorgen ist es immer ratsam, diese komplett zu löschen. Dieser Vorgang kostet nur etwas Zeit, sorgt aber dafür, dass Ihre Daten nicht in fremde Hände fallen.